Ein närrisches Jubiläum, gewiß ein freudiger Anlaß zur Rückblende aus der Chronik.
Am 20.02.1957 trafen sich auf Anregung des kulturell rührigen Willi Kapeller (genannt Opa Willi) die Vereinsvorsitzenden und zusätzlich 26 „al Noren“ um die urwüchsige und althergebrachte Kyllburger Fastnachtstradition wieder aufleben zu lassen.
Es wurde ein vorläufiger Vorstand gewählt, deren Vorsitz Richard Allmann übernahm.
Bereits am 03.03.1957 wurde unter großer Beteiligung von jung und alt, sowie des Musikvereins und Fanfarenzuges ein zünftiger Karnevalszug mit originellen Fußgruppen und Wagen unter dem Motto „Mier sein erom dao, et get wie freher“ durchgeführt.
Ermuntert durch den guten Start folgte in der Session 1958 am 13.01. die 1. Prunksitzung im Kurhotel Eifeler Hof. Es rollte eine vierstündige Sitzung mit Büttenrednern, Gesangsvorträgen, Funkentanz und Schunkelmusik unter dem bewährten Zepter des Präsidenten Richard Allmann vor ausverkauftem Hause ab.
Höhepunkt der Session war der farbenprächtige Karnevalszug am Fastnachtssonntag, den Tausende von nah und fern säumten.
An dem Zug nahm erstmals wieder die Traditionsfigur der Kyllburger Faosicht, der Freiherr von Schawen mit Gefolge, hoch zu Roß teil, nachdem er ab 11.00 Uhr die Faosicht in den Straßen proklamierte.
Die Gesellschaft steigerte sich von Jahr zu Jahr, so daß sie durch die starke Nachfrage bis zu vier Kappensitzungen veranstaltete.
So war es auch nicht verwunderlich, daß die Tagespresse in großen Lettern von „Kyllburg der Hochburg des Karnevals“ berichtete.
Durch die großen Erfolge und die damit verbundenen Verpflichtungen gab sich die Gesellschaft am 08.01.1965 eine Satzung, in der Ziel und Zweck festgeschrieben wurde.
Ab 1966 wurde eine Programmerweiterung vorgenommen auf Möhnentreiben an Fetten-Donnerstag mit Erstürmung des Rathauses, Übernahme der Schlüsselgewalt, Kaffeklatsch und Möhnenball, Masken- und Kostümball an Fastnachtsamstag und Kinderkarneval.
Seit 1977 hat seine Hoheit Freiherr von Schawen mit Gefolge einen ständigen Thronsitz in den Kappensitzungen und gibt jeweils eine Regierungserklärung an seine närrischen Untertanen ab.
Seit Bestehen der KKG wurden 85 Kappensitzungen und 32 Karnevalszüge veranstaltet.
Das Zepter als Präsidenten führten von
1957 – 1965 Richard Allmann,
1966 – 1969 Josef Pauly,
1970 – 1974 Willi Poß,
1975 – 1976 Walter Schmitt,
1977 – 1981 Willi Poß,
1982 – 1985 Hans-Erwin Kapeller,
1986 Willi Poß,
1987 – 1988 Carl-Hugo Schiffmann, und
ab 1989 Wolfgang Krämer.
Am 23.05.1981 wurde die Vereinssatzung überarbeitet und neu beschlossen. Seit dieser Zeit wird die KKG nicht mehr vom Präsidenten, sondern vom 1. Vorsitzenden geleitet.
Das Amt übernahm Heinz Dahm und wurde 1988 von Jürgen Hartwig abgelöst.
Residenz der Gesellschaft wurde ab Session 1959 – 1964 der Saal im Hotel zur Post, von 1965 – 1981 der Saal im Gasthaus zur Pinn und ab 1982 die Turnhalle der Hauptschule.
Abschließend möchte sich die KKG bei ihrem Publikum für die langjährige Treue herzlich bedanken. Aber auch ein Dankeschön an die unzähligen Akteure, angefangen vom Präsidenten über Elferrat, Freiherr von Schawen mit Gefolge, Funken, Zermonienmeister, Sänger, Musikverein, Wagenbauer und Fußgruppen.
Möge es der KKG mit ihrem Motto „Mier sein erom dao, et get wie freher“ auch forthin gelingen, die Kyllburger Faosicht auf hohen Wagen zu halten, um so den Menschen zur närrischen Zeit Freude und Frohsinn zu spenden.
Matthias Kronibus als Chronist