Faschingsvirus in Kyllburg

Faschingsvirus in Kyllburg: Karnevals-Gesellschaft begeistert mit bunter Kappensitzung

Kyllburg – Am vergangenen Samstag zeigte die Kyllburger Karnevals-Gesellschaft eindrucksvoll, dass der Faschingsvirus tief im Blut der Kyllburger verankert ist. Eine Kappensitzung, wie sie in der Eifel selten zu erleben ist, bot ein abwechslungsreiches Programm aus Tradition, Humor und moderner Kreativität.

Den festlichen Abend eröffnete der Musikverein, der erstmals voran einmarschierte – gefolgt von den Funkengarden unter der Leitung der Oberzeremonienmeisterin Nina Krämer. Kurz darauf der Elferrat mit Sitzungspräsident Frank Schmitt, der in feierlicher Stimmung den weiteren Verlauf der Veranstaltung einleitete.

Immer ein besonderer Höhepunkt in Kyllburg ist der gesonderte Einmarsch der Kyllburger Gallionsfigur: Der Freiherr von Schawen (Otmar Schiffmann) betrat zusammen mit seinem Hofnarren Niklas Weber und seinem „Schwoarzen“ Simon Krämer die Bühne, unterstützt von seinen beiden Hofpagen Nils und Till Schiffmann. Im Anschluss wurde das traditionelle Kyllburger Lied – meisterhaft vorgetragen von den Brandies – angestimmt, bevor der Freiherr mit seiner Regierungsansprache das Publikum in den Bann zog.

Der Abend nahm Fahrt auf, als die Jugendgarde mit einem dynamischen Gardetanz die Menge begeisterte. Der Applaus ließ nicht lange auf sich warten, und bereits die erste Rakete des Abends wurde feierlich gezündet. Die Stimmung war ausgelassen und voller Vorfreude auf weitere Überraschungen.

Die erste Büttenrede „dat Kleent von der Haselheck“ brachte Lisa Weber in traditionellem Kyllburger Platt auf die Bühne. Mit klassischem Witz und unverwechselbarem Charme gelang es ihr, das Publikum zum Lachen zu bringen. Gleich darauf folgte ein weiteres Highlight: Das Tanzpaar Kirsten und Niklas verzauberte die Zuschauer mit einer mitreißenden Choreografie, die mit einer Standing Ovation honoriert wurde.

Nach einem anspruchsvollen Gardetanz der Oberfunkengarde wurde es auf der Bühne kurzzeitig sentimental. Sitzungspräsident Frank Schmitt ehrte einige verdiente Tänzerinnen mit dem neu eingeführten Treueabzeichen „Kyllburgs stolze Funke“ in Silber und Gold – eine Geste, die viel Anerkennung fand.

Musikalisch überzeugte danach das Trio „die Kirchturmsdohlen“ (Andrea Marxen, Christian Poß und Stefan Krämer). Mit ihren humorvollen Texten auf bekannten Melodien gelang es ihnen, das Publikum erneut in Feststimmung zu versetzen. Kurz vor der Pause sorgte dann die „sexy Kuh“ für eine besondere Überraschung: Ein nicht ganz unbekannter Jung-Karnevalist betrat die Bütt und präsentierte zum ersten Mal eine Büttenrede voller Witz und Esprit.

Direkt nach der Pause stand ein weiteres Debüt auf dem Programm: Die Menn vom Annebersch, bestehend aus Marcel und Robin, verpackten das Ortsgeschehen des vergangenen Jahres in ein unterhaltsames Zweigespräch, das für heitere Lacher sorgte.

Ein weiterer Höhepunkt des Abends war Nina Krämers Auftritt als „Et Rumpelstilzchen“. Mit einer pointierten politischen Rede traf sie den Nerv des Publikums und bewies eindrucksvoll, dass sie längst nicht mehr zum Büttennachwuchs gehört, sondern eine feste Größe auf der Kyllburger Bühne darstellt.

Zum krönenden Abschluss der Kappensitzung wurde es richtig bunt und wild: Zunächst beeindruckte der Showtanz, dargeboten von der Jugend- und Oberfunkengarde – eine Darbietung, bei der sogar Elferratsmitglied Marcel mittanzte. Die Brandies brachten im Anschluss in gekonnter Manier einige Karnevalshits zum Besten, die das Publikum binnen Sekunden zum Mitsingen animierten. Das große Finale bildete schließlich das neue Männerballett „The Heartbreakers“, das von Hannah und Kirsten mit viel Leidenschaft und akribischer Vorbereitung trainiert wurde. Die jungen Tänzer schöpften ihr volles Potenzial aus und ließen das weibliche Publikum beinahe in Ohnmacht fallen.

Fazit:
Die Kyllburger Karnevals-Gesellschaft hat mit dieser Kappensitzung eindrucksvoll bewiesen, dass sie dem Faschingsgeist treu bleibt. Mit zahlreichen Wortbeiträgen, hochwertigen Tanz- und Gesangseinlagen und viel Humor gelang ein Abend, der in Erinnerung bleiben wird. Kyllburg kann es noch immer – mir sein erom doa!

Consent Management Platform von Real Cookie Banner