In der Aufzählung der Kyllburger Eigenarten hinsichtlich der Fastnacht darf der Kroopemann nicht fehlen. Er ist dafür verantwortlich die Fastnacht und den Freiherrn von Schawen sicher ans Ufer zu geleiten. Wie aber kommt der Kroopemann an die Kyll?
Dazu gibt es eine überlieferte Legende:
Die Legende will es, dass der Kroppemaan ein Sohn des Titanen Kronos ist. Dieser Sohn war nicht geplant und eher durch Zufall entstanden, als Kronos ein Techtelmechtel mit einer Sterblichen hatte, deren Name leider nicht überliefert wurde. Plötzlich stand Kronos vor einem Problem. Er wusste nicht, was er mit diesem Sohn anfangen sollte, der zudem, für einen Halbtitanen, irgendwie zu klein geraten war. Seinen anderen Söhnen Zeus, Hades und Poseidon hatte er bereits Himmel, Unterwelt und die Ozeane gegeben. Für den vierten war nichts mehr übrig. Im fiel nicht einmal ein Name für den Kleinen ein. Kronos war mit der Gesamtsituation irgendwie überfordert, darum bat er seine drei anderen Söhne ihrem Bruder etwas zu schenken und dann solle dieser sein Glück selber suchen. Gesagt – getan
Von Poseidon erhielt der Bruder einen alten gebrauchten Dreizack, der aber noch recht gut in Schuss war. Mit ihm konnte man den Wassern Einhalt gebieten.
Zeus schenkte ihm die Gabe gutes Wetter immer dann zu haben, wenn er es brauchte.
Der dritte Bruder, Hades, schenkte ihm eine seiner Kappen, die unsichtbar machen konnten. Leider funktionierte diese nicht mehr richtig, da Zerberus einmal darauf gepieselt hatte.
Aber dem kleinen Halbgott war das egal. Er war zufrieden mit seinen drei Gaben und begab sich hinab auf die Erde, um Göttliches zu tun.
Wie er so auf Erden wandelte, kam er durch Zufall nach Kyllburg. Das Örtchen gefiel ihm auf Anhieb. Nette Menschen wohnten da, wenn auch nicht so viele. Die Menschen in Kyllburg hatten ein Herz für den kleinen Gott, den sie aufgrund seines Dreizacks Kroppemaan tauften. Sie sagten zu ihm, wenn er in Kyllburg bleiben wolle, müsse er drei Aufgaben erfüllen.
In Kyllburg würde seit jeher die Fastnacht groß gefeiert. Diese käme jedes Jahr am 11.11. über die Kyll gefahren. Die Kyll aber, sei ein gefährliches Gewässer. Der Kroppemaan solle dem Strom Einhalt gebieten.
Als zweite Tat wünschten sich die Kyllburger, dass zur Fastnachtszeit immer gutes Wetter herrsche.
Die dritte Aufgabe bestand darin, am Aschermittwoch die Fastnacht wieder in Empfang zu nehmen und sicher in die Unterwelt zu geleiten, wo sie bis zum nächsten 11.11. verweilten müsse.
Die drei Aufgaben könne er mit Leichtigkeit erledigen, versprach der Kroppemaan. Den wilden Wassern der Kyll gebot er mit seinem Dreizack Einhalt. Für gutes Wetter sorgte er dank seine Gabe, die er von seinem Bruder Zeus erhalten hatte. Auch die Sache mit der Unterwelt ging klar, da er schließlich gute Beziehungen zu seinem Bruder Hades hatte.
Der Kroppemaan war so froh, endlich eine Aufgabe zu haben, dass er den Kyllburgern zum Dank die eigentlich nutzlose Kappe schenkte. Doch den Kyllburgern gefiel das Geschenk und fortan, immer zur Karnevalszeit, wurde diese Kappe von der ganzen Narrenschar getragen.