Kyllburger Karnevalsschlager

Da in kürze ein Umzug bei den Schmidtens ins Haus steht, war ich gezwungen mal ordentlich auszumisten. Dabei sind mir einige Dinge in die Hände gefallen, die mit Sicherheit nicht den Weg ins Papier-Nirwana finden werden. So fand ich z.B. Abschriften von einigen Liedern des „singenden Bäckermeisters“ Matthias Raths in meinen Unterlagen. Die Texte sind sehr gefällig, was leider fehlt, sind die dazugehörigen Noten.

Aufgrund einer zu späten Geburt, war es mir leider nicht vergönnt den singenden Bäckermeister im Doppelpack mit Boanens Jupp in der Pinn zu erleben. So hätte ich wenigstens die Chance gehabt, mich nun an die Melodien der Lieder zu erinnern. Ich bin mir sicher, irgendwo da draußen, in den Weiten des Internets, wird jemand diese Zeilen lesen und mir, mit bester Sopran-, Alt-, Tenor- oder Basstimme, die Lieder vorträllern können. Ich würde dann die Noten dazu aufschreiben und so die Lieder für die Zukunft retten. Vielleicht findet der ein oder andere Schlager eine Wiederaufführung an den Kyllburger Kappensitzungen.

Hier nun die gefundenen Lieder:

Dat is et Kylltal da

Ein Mädchen aus der großen Stadt,
mit seinem Ehemann,
die waren mal die Arbeit satt,
da fing’n se Urlaub an.
Dann setzten sie sich auf ihr Fahrrad
und fuhr’n durch’s Eifler-Land.
Sie kamen in unsere Kurstadt,
er sprach vor Freud‘ entbrannt:

Refrain
Dat is et Kylltal da,
et schöne Kylltal da,
was mancher schon auf seiner Urlaubsreise sah.
Da an der Kyll im Zelt,
vor freut et Herz dir schwellt,
et Kylltal is et schönste Fleckchen auf der Welt.

Drei Wochen dann im Feldquartier
auf rotem sandigem Stein,
das macht doch wirklich viel pläsier,
et kann nix schöneres sein.
Und kommst du zurück in die Heimat,
liegt’s dir noch lang im Sinn,
Doch eh du bist 10 Jahr verheirat‘,
dann zieht dich’s wieder hin.

Refrain

Auch mal ein älteres Ehepaar,
kam hier zu uns in Kur.
Et war nach 30 Tag gesund,
dat macht hier die Natur.
Sie gingen dann beide spazieren,
so durch den Ringelpfad,
Er tat wieder Jugend verspüren,
er schwenkt den Hut und sagt:

Refrain


Helau, helau, helaudria

Der Jupp, der Pitt, der Franz, der Hans einst in der Wirtschaft saß.
Sie tranken manches Fläschelchen, sie tranken manches Glas.
Doch plötzlich ging die Türe auf und Gretchen kam herein
und lud die vier dann allesamt zum Abendessen ein.
Da beugt sich einer vor und alles sing im Chor:

Refrain
Helau, helau, helaudria wir gehn noch nicht nach Haus,
helau, helau, helaudria Herr Wirt schenk noch mal aus.
In Kyllburg ist heut Karneval, tönt’s in die Welt hinaus,
die tollen Tage bleiben wir bis Aschermittwoch aus.

Und einstens auf ’nem Maskenball, da ging es lustig zu,
es wurd ‚gesungen u. getanzt, kein Mensch hat mehr sein‘ Ruh‘.
Doch plötzlich hieß es Feierabend zur vorgeschrittenen Zeit,
die Leute mussten heimwärts gehn und jedem tat das leid.
Doch da tritt einer vor und alles sang im Chor:

Refrain

Wenn Sonntags dann in unserer Stadt, der stolze Zug marschiert,
einer jeder hat sich fein gemacht, kein Mensch ist unmaskiert.
Am Abend sprach der Hans zur Gret‘ vom Hunger hart geplagt:
Ach Gretchen lass uns heimwärts geh’n, jetzt ist vorbei der Tag.
Doch da tritt Gretchen vor und alles sang im Chor:

Refrain


Der Kurparkwalzer

Zu uns zur schönen Sommerzeit, da kommen viele Leut‘
ja hier in unsre Kurstadt her, sie komm’n von weit und breit.
Ein Fräulein letztens sprach zu mir, in Kyllburg war et schön,
doch hier müsst‘ ein Theater sein, sonst gäbs nicht viel zu sehn,
Da sagte ich zu ihr: „Ach Fräulein gehn se mal mit mir!“

Refrain
Komm loß ma wat spazieren gehn,
im schönen Kurpark Hahn,
dort rauscht de Kyll so wunderschön,
der Mond zieht seine Bahn,
dort stört kein Autorädelein,
et ass en Parkplatz dran,
der schönste Platz, mein Mägdelein,
dat ass den Kurpark Hahn.

Mein Mutter 7 Kinder hat, ist das nicht allerhand,
die sind de ganzen Tag auf Jagd, sind außer Rand und Band,
Doch wenn se abends schlafen sind, de Mutti mit meim Papa speist,
sie sagt; „Dir Esel geht et gut, du gehst noch of et Eis,“
Da sprach der Papa zu ihr; „Ach Liebchen geh mal mit mir,“

Refrain

Der Franz, der hat nen kleinen Hund, der noch nicht sauber ist,
der machte letztens in de Küch‘, so mitten drin sein Mist.
Dat Gretchen et hat Kreesch gedon, doch Franz der sagte nix,
doch wenn se abends schlafen gehn, sagt er zu seinem Spitz:
„Ach Fiffi komm geh mal mit mir, ach Fiffi komm mit vor de Tür,”

Refrain

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