Damen unter der Kutte
KYLLBURG. (rh) „Mir sein eroam doa“: Mit einer schwungvollen Kappensitzung startete die Kyllburger Karnevalsgesellschaft in die Session. Eine Neuauflage gibt es am Samstag.
Festlich in den Vereinsfarben rot und weiß geschmückt präsentierte sich die Narhalla des Kurstädtchens, und um genau 20.11 Uhr wurde die Narrenschar aufgeschreckt: Mit einem lauten „Kickeriki“ meldete sich der Kyllburger Hahn und gab damit den Startschuss für die Kappensitzung. Sodann marschierte der Freiherr von Schawen mit seinem Gefolge ein, dahinter (wieder komplett!) der Elferrat. Der Freiherr (Otmar Schiffmann) beschwor die lange Tradition der Kyllburger Fastnacht. Michael Schwickerath, Niko Schmitt, André Freres und Christopher Böcker standen ihm dabei als Gefolge zur Seite.
Seine Premiere als Sitzungspräsident absolvierte Frank Schmitt. Mit von der Partie auch das Kinderprinzenpaar Philipp I. Schliebs und Shirin I. Hoffmann.
Los ging es dann mit dem Kyllburger Lied „Mir sein eroam doa“, und es tanzte die Funkengarde mit Vorzeigemariechen Helen Strauch. In der politischen Farbenlehre „rot“ und „schwarz“ unterwiesen Manfred Weber und Otmar Schiffmann das Publikum.
Mönche in dunklen Kleidern entpuppten sich nach Ablegen der Robe als hübsche Damen. Eine trällerte von dem neuen, modernen Pastor, eine andere aus dem Nähkästchen des Sportvereins.
Als moderner Friseur wusste Marietta Gerten alles Wissenswerte aus dem Salon von „Luxen Paul“. Schließlich besangen die „Kirchturmsdohlen“ Andreas Marxen, Stephan Krämer und Christian Poss merkwürdige Geschichten im Kurstädtchen. Vor allem aber verlangten sie nachdrücklich die Beseitigung der Vodafonantennen im Burgturm, die ohne Genehmigung in das Reich der Kirchturmsdohlen eingedrungen sind. Zwischendurch begrüßte Sitzungspräsident Frank Schmitt Gastvereine aus Rittersdorf und Biersdorf.
Nach der Pause ging es schwungvoll weiter mit dem Männerquartett unter der Leitung von Christian Schmitt. Das traditionelle Gefecht zwischen dem Kyllburger „Schmino“ und dem Malberger „Kuno“ lieferten sich Christian Poss und Stephan Krämer. Gegenseitige Verunglimpfungen, Vorhaltungen und Peinlichkeiten wurden dabei ausgetauscht.
Dann zeigte der Gardenachwuchs sein Können. Und dann: der Auftritt des letzten Kurgastes. Christian Schmitt als Kyllburger „Hahn“ und Herbert Matschulies als Gast arbeiteten dabei die ganze Misere vom Verlust des Kurstatus auf. Mit Showtänzen der Garde und dem großen Finale endete die fulminante Sitzung, die am kommenden Samstag, 7. Februar, wiederholt wird.
Trierischer Volksfreund, 04.02.2004