Ablauf einer Session

Eine Session besteht in der Regel immer aus den gleichen Programmpunkten. Zu besonderen Jubiläen kann es auch Abweichungen geben.

  1. Die Ankunft der Foasicht
  2. Kappensitzungen
  3. Weiberdonnerstag
  4. Proklamation an Karnevalssonntag
  5. Karnevalsumzug
  6. Verbrennung der Foasicht

1. Ankunft der Foasicht

Am Abend des „11.11.“ versammelt sich die Kyllburger Bevölkerung an der Kyllbrücke. Vereinsvertreter (Funken, Elferrat, Zeremonienmeister, Kinderschawenmannschaft) und Musikverein warten am Kyllufer neben der ehemaligen Metzgerei Hollerbach. Während der Musikverein die traditionellen Kyllburger Schlager spielt und alle mitsingen und mitschunkeln, setzt sich das Floß mit dem Strohhahn und der Floßmannschaft, sowie die beiden Boote mit Schawen, Hanswurst, Schwarzem und den beiden Pagen oberhalb der Kyllbrücken in Bewegung. Während der Überfahrt werden Feuerwerkskörper gezündet, die die Ankunft der Foasicht ankünden. Hat das Floß die alte Kyllbrücke unterquert hilft der Groopemann es an Land zu bringen.

Nach der feierlichen Begrüßung des Freiherrn samt Gefolge durch den Sitzungspräsidenten, baut sich das komplette Begrüßungskommando in der Bademer Straße zu einer feierlichen Prozession auf. Die Fastnach in Gestalt eines Strohhahns wird von der Floßmannschaft vorweggetragen. Als kleiner Umzug wird je nach Witterung mehrmals über die beiden Kyllbrücken gegangen, ehe man vor dem Hotel Müller Halt macht.

Hier hält der Freiherr von Schawen seine Begrüßungsrede und lässt durch den Hanswurst die erste Proklamation verlesen. Anschließend weist der Freiherr den Sitzungspäsidenten an, die Fastnacht mit Gerstensaft (Bier) zu benetzen und so zu taufen.

Damit ist der offizielle Teil der Ankunft der Foasicht beendet und man kehrt in einem Gasthaus ein, um das Ereignis gebührend zu feiern.

3. Weiberdonnerstag

Der Weiberdonnerstag – auch Weiberfastnacht oder Fetter Donnerstag genannt – markiert den Übergang vom Sitzungs- zum Straßenkarneval am Donnerstag vor Aschermittwoch. Er wird auch als Altweiberfastnacht bezeichnet. Der frühestmögliche Termin ist der 29. Januar, der spätestmögliche ist der 4. März.

Die Möhnen treffen sich vorab in einem der Kyllburger Gasthäuser, meistens jedoch in der Pizzeria. Zu ihnen gesellt sich das Möhnenorchester, das aus 4 bis 6 Musikern des Musikvereins besteht. Begleitet mit den üblichen Kyllburger Liedern, ziehen die Möhnen dann Richtung Hochstraße. An der Gummiecke treffen sie sich mit den Malberger Möhnen und gemeinsam geht’s zum Rathaus auf dem Marktplatz. Eine Vorhut betritt das Rathaus und nimmt, durch fesseln der Hände, den oder die anwesenden Bürgermeister, bzw., bei Verhinderung der selbigen, deren Stellvertreter. Die Möhnen erhalten dabei den Schlüssel der Stadt. Gemeinsam verlässt man das Rathaus. Auf dem Vorplatz haben sich die restlichen Möhnen derweil im Kreis aufgestellt. Die Obermöhn reckt den Schlüssel in die Luft und ruft: „Mier hann en!“ (Wir haben ihn!). Sogleich verliest die Obermöhn ihre Regierungserklärung. Anschließend kommen die gefangenen Bürgermeister zu Wort. Zur Tradition ist es geworden, dass die kleinsten Funkengarden zu Ehren der Möhnen noch einen Tanz aufführen. Danach ist der offizielle Teil der Veranstaltung beendet und es kann zum gemütlichen Teil übergegangen werden.

Im gemütlichen Abschnitt des Tages, der selbstverständlich den größten Teil einnimmt, gehen die Möhnen durch den Ort und kehren hier und da ein. Den Anfang macht traditionell die Verbandsgemeindeverwaltung. Danach zieht man erst durch den Ort. Bis vor wenigen Jahren, waren die Einkehrstationen recht zahlreich; Café Zimmer, Schlecker, Volksbank, Brille Dömer und diverse Kneipen. Da die Zahl der offenen Häuser jedoch stark rückläufig ist, kehrt man derzeit (2015) nur noch im Kyllburg Kebap, Eifeler Hof, Kreissparkasse, Hotel Müller und im Hotel zur Post ein.

4. Proklamation

1957 – Der Hanswurst verliest die Proklamation. vlnr: Freiherr von Schawen (Josef Hollerbach), Schwarzer (Peter Mathey), Hanswurst (Arnold Boltz)

Mit Proklamation meint man in Kyllburg die öffentliche Verlesung der karnevalistischen Termine und die Regierungserklärung des Freiherrn von Schawen. Das geschieht meistens durch den Hanswurst.

Die Proklamation ist auch eine eigenständige Veranstaltung am Karnevalssonntag. Am Morgen dieses Tages macht sich der Freiherr mit Gefolge, dazu zählen seine Schawensmannschaft sowie die Funken und einige Musiker, auf, um an verschiedenen Stellen im Ort die Proklamation verlesen zu lassen. Zum Brauch gehört es auch an verschiedenen Privathäusern und Gaststätten kurz einzukehren.

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